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HOCHTIEF Camp – Jeddah
Saudi-Arabien

1973 – 1985

Das deutsche Bauunternehmen HOCHTIEF erhielt Anfang der 70er Jahre den größten jemals an eine Firma vergebenen Bauauftrag, in Jeddah in Saudi-Arabien den größten Flughafen der Welt zu bauen. Das sogenannte HOCHTIEF-Camp des King Abdulaziz International Airport in Jeddah diente über viele Jahre wechselnd für ca. 15.000 Menschen als Zuhause. Mit dieser Seite schaffen wir einen Ort des Austauschs und der Erinnerung an die gemeinsame Zeit im Camp. Wir freuen uns, wenn du mit uns die Zeitreise unternimmst und deine Erinnerungen hier teilst.

Wer steckt dahinter?

Ich bin Oliver Sonntag und habe viele Jahre mit meinen Eltern, Uli und Burgi Sonntag, und mit meinem Bruder, Jan Sonntag, in Saudi-Arabien gelebt. Die Zeit dort hat mich mehr als geprägt und ist mir in bester Erinnerung geblieben. Im Jahr 1978 wurde die Entscheidung getroffen, nach Saudi-Arabien auszuwandern. Unser Vater nahm bereits im gleichen Jahr die Arbeit auf der HOCHTIEF-Baustelle in Jeddah auf, während der Rest der Familie in Deutschland jeglichen Besitz auflöste. Anfang 1979 folgten wir nach Saudi-Arabien. Ich war zu dem Zeitpunkt 8 Jahre alt und bekam zum ersten Mal die Möglichkeit, im Ausland zu leben.

Es folgten 5 Jahre im HOCHTIEF-Camp in Jeddah. Danach siedelten wir als Familie noch für weitere knapp 3 Jahre nach Khamis Mushayt um, ebenfalls in Saudi-Arabien, ebenfalls in ein Camp des Bauunternehmens HOCHTIEF. Acht Jahre, die mich seither nicht mehr loslassen und mit denen ich mich auch in meinem heutigen Alltag täglich beschäftige.Da ich diese Zeit als die wichtigste Prägung meiner Person sehe, vergeht auch kein Tag, an dem ich nicht an die tolle Zeit zurückdenke. Und um diese sehr wichtigen Erinnerungen auch für andere lebendig zu halten, habe ich mich bereits vor vielen Jahren dazu entschieden, eine Internetseite darüber zu unterhalten. Persönlich suche ich seitjeher jegliche Fotos, Videos, Literatur, Informationen, Souvenirs und sonstige Erinnerungsstücke zusammen, sammel diese und erstelle ein Museum über diese Zeit, welches auch später hier visualisiert wird.

Dafür habe ich bereits viele persönliche Besuche zu damaligen Mitarbeitern auf der Baustelle und zu meinen ehemaligen Lehrern und Schulkollegen unternommen. Diese Kontakte sind mir zur Aufrechterhaltung unserer gemeinsamer Erinnerungen sehr wichtig. Ich liebe es, zusammen in Erinnerungen zu schwelgen und über die Zeit in Saudi-Arabien zu plaudern. Glücklicherweise gibt es noch viele ehemalige Camp-Bewohner, die ebenso denken und sich zusammen mit mir schon die ein oder andere Video-Nacht um die Ohren geschlagen haben. Mein Traum, ein eigenes kleines „Jeddah-Museum“ bei mir Zuhause, wo wir uns auch zu Jeddah-Treffen verabreden können, ist in voller Arbeit. Und ich freue mich über jede Ergänzung. Wer also etwas abgeben möchte, findet in mir einen dankbaren Abnehmer.

Neben dem telefonischen und dem perönlichen Austausch, gibt es auch eine Jeddah-Camp Gruppe bei Facebook. Hier teilen wir Fotos und alte Geschichten miteinander. Wir freuen uns, wenn du dabei bist!

Bildergalerie

Wichtigste Zeugen unserer Zeit in Jeddah sind die Bilder, die glücklicherweise schon damals zahlreich gemacht wurden. Da liegt es Nahe, dass wir hier eine Bildergalerie anlegen, durch die ihr gerne stöbern könnt. Falls ihr selbst noch Bilder zuhause habt, könnt ihr mir diese gern per E-Mail an oli@jeddahcamp.de zukommen lassen.

Das Ärpörtchen

Ihr alle kennt sicherlich noch unsere Camp-Zeitung „Das Ärpörtchen“. Hier findet man wohl die ausführlichsten und authentischsten Informationen über die Zeit damals im Camp und wie wir sie empfunden haben. Wie schön, dass einige der damaligen Leser die Exemplare, die sie haben, bereits seitenweise eingescannt haben. Sicherlich spannend für viele von euch, nochmal in den alten Ausgaben „blättern“ zu können. Zumindest virtuell…

Campleben

Das Leben in Saudi-Arabien hatte für uns viele Möglichkeiten, ob am Wochenende an die Beach fahren, oder der Besuch in der nahen Millionenmetropole Jeddah, oder der Besuch der Wüste im Hinterland. Aber vor allem bot die sehr umfangreiche Infrastruktur im Camp so viele Möglichkeiten, dass kaum Wünsche übrig blieben. Es standen neben Freibad, Kino, Bibliothek, Café, Billard- und Videoraum, auch jegliche Sporteinrichtungen, von Tennis-, Volleyball-, Basketballplätzen, über Minigolfanlage, Squashhalle, bis Fußballplatz und Reitstall zur Verfügung. Unsere deutsche Schule im Camp hatte zu Spitzenzeiten über 250 Schüler. Das war schon eine Leben wie in einer deutschen Kleinstadt. Doch leider nahm der Aufenthalt für viele doch oft ein abruptes Ende, welches auch emotionale Trauer hinterlies. Leider musste man nach Auslaufen des Arbeitsvertrages das Land sofort verlassen und durfte nicht wieder einreisen. Die meisten von uns hatten nach der Abreise nie wieder die Chance, noch einmal an diesen Ort zurückzukehren. Für touristische Zwecke gab es damals noch keine Visa. Ich selbst habe immer davon geträumt, nochmal nach Saudi-Arabien zu reisen und das Camp zu besuchen. Ein entsprechendes Visum dafür gibt es erst seit 2019. Lange Zeit nach uns lebte im Camp noch das Flughafenpersonal vom King Abdulaziz International Airport. 2018 wurde das Camp dann geräumt und leider nach und nach vollständig abgerissen. Ein Bewohner, der dort nach unserer Übergabe des Camps ca. 20 Jahre seines Lebens verbrachte, machte glücklicherweise noch ein Video im Jahr 2018, nach dem Auszug der Bewohner, aber noch vor dem Abriss. Zwar teilweise ein trauriger Anblick, jedoch zumindest ein Anblick.

Kontakt

Ich freue mich immer sehr, wenn die Leute aus der Zeit in Saudi-Arabien mit mir in Kontakt treten. Sei es einfach der Austausch im Gespräch, das Teilen von Bilder oder Videos oder gern auch mal ein persönliches Treffen. Über das Formular auf der rechten Seite, könnt ihr mich erreichen. Lasst uns gemeinsam die alten Erinnerungen hervorkramen!